4 Fragen an Chantal Schmelz – CHANGE ENTHUSIAST | STRATEGIST | FACILITATOR

Chantal

Ich bin Unternehmerin, Co-Founderin, Facilitatorin und Dozentin – mit ein paar Zusatzprojekten.

Und so wird mir immer mal wieder gesagt, dass man mich nicht greifen könne, dass ich nicht in eine Schublade passe und, dass mir eine klare Positionierung fehle.

Das ist so – und das ist gut so.

Ich möchte mit meinen Fähigkeiten und meinem Netzwerk, dort wo ich kann, einen Beitrag zur Veränderung leisten.

Denn, nachdem ich immer in die Fussstapfen meines Grossvaters folgen und Ärztin werden wollte, musste ich mit 21 feststellen, dass man mit der fixen Vorstellung eines fremden Lebens im Kopf nicht zwingend glücklich wird.

„Eingefahrene“ Situationen haben mich magisch immer wieder gefunden. In meiner Corporate Zeit bei zwei grossen Industrie-Unternehmen im B2B-Marketing genauso wie als junge, weibliche Präsidentin eines grossen (männer-dominierten) Sportvereins.

Nein, auch ich habe häufig nicht „Hurra“ geschrien, wenn die nächste Umstrukturierung anstand oder mir ein formloses «Etwas» mit der Erwartung übergeben wurde, daraus jetzt was Gutes zu machen.

Vor dem Hintergrund meiner Erziehung und Ausbildung habe ich lange versucht etwas Stetes aus all meinen Projekten zu machen. Etwas zu Ende zu bringen. Wie man das eben macht. Eine Karriere, die stets nach oben zeigt und die man loyal in einem Fachgebiet oder Unternehmen verbringt.

Ich habe dabei aber entdeckt, dass meine Stärke im Analysieren, in der Ideenfindung und der Motivation anderer liegt, um eine Veränderung zu gestalten. Seither gibt es für mich nicht mehr DIE Karriere oder DAS Ziel, sondern nur das Gestalten von Veränderung mit anderen.

Für die EINE Karriere bin ich viel zu sehr fasziniert vom Lernen, von den vielfältigen Möglichkeiten, scheinbar fertige Puzzle in Einzelteile zu zerlegen und etwas Neues daraus zu entwickeln und Menschen, Projekte und Organisationen in ihrer Entwicklung zu begleiten.

Egal mit welchem Hut du mich triffst, Co-Thinking und Co-Creation für eine positive Veränderung sind mein Treiber.

www.ansprechend.ch

www.boost2rethink.com


SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Chantal Schmelz:
Dabei zu sein, wenn ein paar gezielte Fragen und der eine oder andere Griff in die Methodenkiste dazu führen, dass Menschen Lösungen in sich selbst finden, die sie davor nie gesehen hatten. Und zu sehen, wenn bei diesen Prozessen angestossene Ideen zum Fliegen kommen. Unternehmer*innen sich weiterentwickeln und damit sichtbar sowie erfolgreich werden.

 

SWONET: Wie hast Du den Begriff Karriere nach der Ausbildung gesehen und wie siehst Du Karriere heute?

Chantal Schmelz: Für mich war nach dem Studium in St. Gallen logisch. Mit einer guten Ausbildung sollte man dann auch «Karriere machen». Mit dieser Einstellung war ich für meine ersten Vorgesetzten wohl ziemlich anstrengend. Es konnte nicht schnell genug weiter hoch gehen. Doch mit dieser fixen Vorstellung, gab es nach der Geburt meines ersten Kindes den «Reality Check meines Lebens». Niemand wollte mich einstellen. Selbst etwas zu «unternehmen» war damals dann die einzige wirkliche Option. Wie meine Unternehmerinnen-Kollegin, Karen Bärlocher, einmal so treffend zu mir sagte: Als Unternehmer*in musst du lernen, mit dir selbst als Angestellte auszukommen. Diese Erfahrung mit mir selbst hat meine Vorstellung von Karriere seither massgeblich verändert. Bereichernde Erfahrungen und Lernen haben einen deutlich höheren Stellenwert bekommen als die klassische Karriereleiter.

 

SWONET: Welchen Tipp kannst du Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen geben?
Nutzt den Spielraum den man euch gibt, um auszuprobieren, Grenzen auszuloten, in relativ sicherem Umfeld auf die Nase zu fallen und zu lernen wieder aufzustehen. Sagt «ja», auch zu Dingen, die eine Schuhgrösse zu gross scheinen. Hört aufmerksam zu, lernt die richtigen Fragen zu stellen und baut euch mit echtem Interesse am Gegenüber ein belastbares Netzwerk auf. Und verlasst euch nicht auf den berühmten «man», der es schon für euch lösen wird. Übernehmt Verantwortung.

 

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Früh morgens, mit Zeit für mich – Lesen, Online-Learning, Planung für den Tag und einem Spaziergang mit unserem Hund. Aber auch hier lebe ich die Veränderung. Je nachdem, wann die Kinder wach werden, reicht es auch mal nur für einen Kaffee. Doch unabhängig von der Dauer meiner «Me-Time»: Ich starte nie mit Arbeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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