ON STAGE – 4 Fragen an Medea Wagner – Head of Operations GARAIO REM

Medea Wagner

Da mir eine praxisnahe Ausbildung bereits früh ein grosses Anliegen war, entschied ich mich gegen das Gymnasium und für eine Banklehre mit Berufsmatur.

Im Rahmen dieser Lehre kam ich durch die Sanierung unserer Räumlichkeiten in Berührung mit der Immobilienbranche und entwickelte eine Begeisterung, die mir bis heute geblieben ist. Ich arbeitete anschliessend 2 Jahre in einer Berner Immobilienverwaltung, bevor ich mich von der (aus damaliger Sicht) eher statischen Immobilien-Welt in das dynamische IT-Universum stürzte.

Bei der GARAIO AG startete ich als Management Assistant und begann fast zeitgleich mein Studium zum BSc Wirtschaftsinformatik. Auch hier legte ich grossen Wert auf Praxisnähe und fand bei der FFHS ein Angebot, welches sich optimal mit meinem Job vereinen lies.

Da ich während des ganzen Studiums 90% arbeitete, konnte ich beruflich die notwendige Power investieren, um mich auch auf dieser Ebene laufend weiterzuentwickeln. Dabei profitierte ich im Studium genauso von meinen beruflichen Erfahrungen, wie umgekehrt.

Heute bin ich Teil des Führungsteams der GARAIO REM AG und kann in dieser Rolle die Firma sowohl auf strategischer, wie auch auf operativer Ebene mitgestalten. Als Head of Operations GARAIO REM gehört es ausserdem zu meinen Hauptaufgaben sicherzustellen, dass unsere Immobilienbewirtschaftungs-Software «GARAIO REM» unseren Kund:innen den grösstmöglichen Nutzen und Spass bringt.

GARAIO REM


SWONET: Was fasziniert und begeistert Sie an Ihrer Arbeit?
Medea Wagner: Mir war es schon immer ein besonderes Anliegen, die Dinge im Detail zu verstehen. Die IT mit ihren «0 und 1» bietet mir genau diese Gelegenheit. Ein Problem in seine Bestandteile zerlegen und die Lösung im Code oder in den Daten wiederfinden zu können, ist eine sehr faszinierende und befriedigende Arbeit. Gleichzeitig ist es aber so, dass es am Schluss eben nicht nur um bits and bytes, sondern in erster Linie um Menschen geht. Diese Brücke von der Informatik zur Fachlichkeit und den Anwendern schlagen zu können, ist eine Challenge, die mich jeden Tag aufs Neue motiviert.

Der Brückenschlag erfordert eine intensive Kommunikation mit unseren Kund:innen, Partnerfirmen, Fachspezialist:innen und Software-Entwicklern. Ein Austausch, für welchen mir das im Studium gewonnene Wissen sowie meine Kenntnisse rund um das Produkt GARAIO REM eine wertvolle Basis bieten, und den ich ausserordentlich schätze. Die Interdisziplinarität, mit welcher wir tagtäglich konfrontiert sind, macht unseren Arbeitsalltag herausfordernd, aber auch äusserst spannend und bereichernd.

Und nicht zuletzt haben wir ein geniales Team, das fachlich und menschlich top ist und hilft, die Motivation auch in anstrengenden Phasen hoch zu halten und für unser Produkt und unsere Kund:innen Vollgas zu geben.

 

SWONET: Wie haben Sie den Begriff Karriere nach der Ausbildung gesehen und wie sehen Sie Karriere heute?

Medea Wagner: Früher hatte der Begriff «Karriere» in meinem Hinterkopf etwas von einem Damoklesschwert. Einen klaren Plan haben, sich ja keine Fehler erlauben, Arbeit vor Vergnügen und immer 150% geben, sonst wird das nichts mit der Karriere. Nunja, das Vollgas geben hat sich bewährt, die anderen drei Punkte musste resp. durfte ich zum Glück revidieren. Hätte man mich vor 10 Jahren gefragt, wo ich mich heute beruflich wiederfinden würde, wäre die Wette für mich schlecht ausgegangen.

Heute bedeutet «Karriere» für mich, Chancen zu ergreifen – auch wenn man noch nicht genau weiss, wohin sie einem führen. Es heisst auch, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Und vor allem erfordert eine Karriere keine Entscheidung zw. Arbeit und Vergnügen. Ich bin überzeugt, dass man am erfolgreichsten ist, wenn man Spass an seinem Job hat. Das heisst nicht, dass man sich im Arbeitsalltag nie die Haare raufen darf, sondern dass die Gesamtbilanz positiv ist und man die schwierigen Aspekte mit Erfolgen, oder auch einfach nur mit einem Kaffee (oder am Freitag mit einem Bier um 4) mit dem Team, wieder aufwiegen kann.

 

SWONET: Welchen Tipp geben Sie Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen?
Medea Wagner: Das Wichtigste zuerst: Finde einen Job, den du gerne machst und für den du eine Leidenschaft entwickeln kannst. Stehe dabei Chancen offen gegenüber – ich hätte früher nie gedacht, Freude und Leidenschaft für die IT empfinden zu können, but here we are. 🙂

Auch wenn es schwierig sein kann – siehe Fehler als Chance. Ich denke, dass das Reflektieren von Situationen und Problemen etwas vom Essenziellsten ist, um weiterzukommen. Dabei geht es auf keinen Fall um ein zermürbendes Wiederkäuen von unangenehmen Situationen, sondern darum, sich ganz nüchtern dem Geschehenen zu stellen. Was ist passiert? Wieso habe ich so reagiert? Was daran finde ich gut oder schlecht? Wie mache ich es das nächste Mal?

Dadurch gewinnt man Verständnis für sich selbst und für die anderen, und damit eine wertvolle Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.

 

SWONET: Wie starten Sie in den Tag?

Medea Wagner: Eine der ersten Bewegungen am Morgen ist das Tippen auf mein Sonos, um die Musik einzuschalten. Diese kann beruhigend oder energisch sein – ganz abhängig davon, was für diesen Tag ansteht. Anschliessend ein Blick in den Kalender, um mir einen Überblick zu verschaffen und den Tag bei einem Kaffee gedanklich durchzugehen. Normalerweise im Bus, aktuell am Esstisch, überfliege ich die News, bevor der Arbeitstag dann losgeht.

 

 

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