4 Fragen an Sonja Müller Lang – Inhaberin, Reiseexpertin «WOMEN TRAVEL»

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Durch mein Leben zieht sich das Reisen wie ein roter Faden:

schon als Kind wollte ich wissen, was sich hinter den Hügeln, die ich von meinem Kinderzimmer aus sah, befindet.

Dann unternahm ich erste kleine Reisen in der Region, überzeugte Schulfreundinnen, mit mir auf Entdeckungen zu gehen und engagierte mich als Pfadfinderleiterin.

Ich lernte, Verantwortung zu übernehmen und Gruppen zu führen.

Mit einer soliden Ausbildung in Betriebswirtschaft und in der Sozialarbeit, arbeitete ich in verschiedenen Gebieten, auch mit Asylsuchenden aus Asien. Auf vielen Reisen durch USA, Europa, Asien entdeckte ich meine Passion fürs «Unterwegssein».

Und plötzlich öffnete sich ein anderer Weg: ich organisierte eine Reise, bei der sich die Teilnehmerinnen mit berufstätigen Frauen des Gastlandes zum Austausch trafen. Dies war in Malaysia – auf Einladung des Schweizer Botschaft-Ehepaars – eine berauschende Erfahrung.

An dieser Dinnerparty haben wir neue Freundinnen getroffen, uns ausgetauscht, einen erweiterten Einblick ins Reiseland und der Frauen dort erhalten – es war überwältigend.

Das war meine erste Erfahrung mit Netzwerken. Daraus entwickelte ich die Reisephilosophie «Womentravel – Reisen von Frauen für Frauen». Ich wurde selbständig und führe seither meine eigene Firma Women Travel.

 

Krise und Resilienz 2020/2021: Leider sind unsere Reisen seit März 2020 aus Corona-Gründen nicht mehr möglich, das Geschäft ist praktisch zusammengebrochen. Nach einer Art Schockstarre im März 2020, als alle Grenzen und Flughäfen geschlossen wurden, nahm ich mir die Zeit, das Geschäft neu zu positionieren, neue Ziele und Visionen zu stecken.

Ich nutze die Chance zur Digitalisierung, gezielter Verschlankung und zur Ausarbeitung von neuen Destinationen. Sehr gefragt sind heute die Schweizer Reisen, z.B. die Kunstreise ins Bergell oder die Yoga- und Entdeckungsreise Puschlav. Wann immer es die Corona-Krise zulässt, ich bin bereit mit meinem überarbeiteten, attraktiven und neu gestalteten Programm.

WOMEN TRAVEL


SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Sonja Müller Lang:
Meine Arbeit ist unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. Ich gestalte die schönste Zeit des Jahres für meine Kundinnen, ich organisiere ihre Ferien. Dabei greife ich auf viel Branchen Know-How zurück, eigene Reiselust, spannende, einzigartige Reiseprogramme. Ich nehme mir viel Zeit, immer wieder innovative Programme auszuarbeiten.

 

SWONET: Wie hast Du den Begriff Karriere nach der Ausbildung gesehen und wie siehst Du Karriere heute?

Sonja Müller Lang: Ich hatte bei meinem ersten Job rasch die Anfrage meiner Chefin, ob ich ihre Stellvertreterin werden wolle. Ich habe nicht gezögert, ich bin eine Macherin und liebe die Herausforderung und auch die Verantwortung. Geplant habe ich meine Karriere nicht, aber ich habe mir einiges an Wissen zugelegt und mit damit ein breites Fundament geschaffen. Auf diesem stehe ich heute und kann aus diesem Fundus heraus gut agieren.

Gerade in Zeiten wie dieser heutigen Coronazeit ist nicht die gradlinige Karriere wichtig, sondern Lebensziele, Mut, Kreativität und Resilienz. Mir persönlich helfen nun z.B. meine Kochkünste im Miniprojekt «CURRY for FRIENDS», meine sozialen und kommunikativen Kompetenzen erleichtern meine Arbeit in einem vorübergehenden, temporären Gesundheitsmandat.

Mein heutiger Alltag sieht anders aus als vor einem Jahr – und ich froh darüber. Ich habe mein touristisches Leben mit kleinen Perlen aus meinen anderen Berufsbereichen anreichern können und das gibt mir noch mehr Stärke.

 

SWONET: Welchen Tipp kannst du Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen geben?

Sonja Müller Lang: Packt die Chancen, die euch auf dem Berufsweg begegnen und plant gezielt Eure berufliche Zukunft. Wesentlich ist das Netzwerken und die Unterstützung von Eurem familiären Umfeld.  Seid offen für eigene und andere Ideen. Und verliert nicht den Mut, wenn’s mal harzig wird oder schief geht. Weitermachen, an die eigenen Fähigkeiten und Überzeugungen glauben, Wege und Mittel finden.

 

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Sonja Müller Lang: Ich öffne die Terrassentüre und schaue in unseren Garten. Wie geht es meiner Rose «Shanti» – schon sind die Gedanken in Indien. Ich sehe das Tempelglöckchen aus Nepal und das Weihrauch-Gefäss aus dem Oman. Die grosse Wetter-Tanne begrüsse ich mit einem kleinen Om – Mother Earth. Sie steht da, biegt sich, flexibel, stark, und hat schon manchen Windsturm ertragen. So bin ich geerdet und gehe ins Haus zurück zum Frühstück

 

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