4 Fragen an Ursina Gabriela Roesch – Künstlerin, Initiantin FATart, Unternehmerin

ursina

Ursina Gabriela Roesch ist in Zürich geboren und aufgewachsen in Baden. Heute lebt und arbeite sie in Zürich, Paris, London und Berlin.

Sie hat Preise und Stipendien im In- und Ausland erhalten. Ihre künstlerischen Interventionen leisten einen mutigen, innovativen und kulturell aussergewöhnlichen Beitrag in der Gegenwartkunst.

Einen Überblick zu ihrem künstlerischen Weg

Die Interessen von Ursina Gabriela Roesch gehen weit über ihre Begeisterung zur Kunst hinaus. Seit 2012 hat sie ihre Hobbys zum Beruf gemacht, mit einer Ruder und Pilatesschule in Zürich. Pilates war eine konsequente Ergänzung zum Rudern, Yoga begleitet sie seit den 80ern, Mediation seit den 90ern Jahren.

Ursina erlebt Ihre Kreativität auch mit dem Schlagzeug & Percussion. Vor Jahren spielte sie Schlagzeug im Traum, bis sie vor 15 Jahren erst im Selbststudium dann mit Privatstunden und kürzlich in Montafon bei der Drummerscool & Jazzschule Berlin lernt.

Ursina Gabriela Roesch ist eine Künstlerin, die ihre Erfahrungen und ihr Netzwerk nutzt, um anderen Künstlerinnen eine Plattform zu bieten.

Sie ist Mit-Initiantin der FAT der einzige gemeinnützige Organisation in der Schweiz, die aktiv multidisziplinäre Kunstrichtungen zusammenbringt und über fundierte Kenntnisse multikultureller Entwicklungstrategien verfügt. Seit 2016, statt auf Institutionen und die Privatwirtschaft für zukunftsweisende kulturelle Integrationansätze zu warten, führt FAT seine «grassroots» Projekte durch. Mit Elan und beträchtlicher Eigenleistung haben sie Vieles erreicht.

FAT veranstaltet z.B. die FATart Fair, dabei handelt es sich seit 2018/2019 um die erste Kunstmesse Ausstellungsplattform, die sich ausschliesslich an weibliche* Produzentinnen* richtet.

Die Künstlerinnen* sind selbst verantwortlich für ihr Geschäft und anwesend. Selbst ist die Frau* – unabhängig von einer Galerie… FATart findet in den neuen Hallen für Kunst von Frauen* in Schaffhausen statt. Das Hauptziel der (non-profit) Kunstmesse ist den Teilnehmerinnen* den Sprung in die Öffentlichkeit zu erleichtern, mehr Sichtbarkeit und Aufträge zu generieren. Die FATart findet bereits auf internationaler Ebene Resonanz.

FATart 2020

Ruder-&Pilatesschule

urgart.com


SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?

Ursina Gabriela Roesch: Das frage ich mich selbst auch immer wieder! Ich denke, es ist das gestalterische Element der Langeweile. Das Phänomen einer Idee, der Entdeckung, die Magie des Alltags, des Unvorhergesehenen, mich von mir selbst wie auch Anderen überraschen lassen. Immer wieder Dinge zu tun, die ich mir nicht wirklich vorgestellt habe, noch auf keinem Plan standen und plötzlich eine Wichtigkeit bekommen. So faszinierend eine Faszination sein kann, die Faszination liegt im Detail, im Moment in der Wahrnehmung. Hier und jetzt.

 

SWONET: Wie hast Du den Begriff Karriere nach der Ausbildung gesehen und wie siehst Du Karriere heute?

Ursina Gabriela Roesch: Meine Karriere, ist mein Leben, ich bin permanent in Weiterbildung und Erforschung von Neuem. Deshalb habe ich meine Ausbildung nie als abgeschlossen betrachtet, und tue dies auch jetzt nicht. Ich kannte den Begriff Karriere nicht, wichtig waren für mich immer Ziele, Ziele, die mich beflügeln und belustigen. Ziele wie Präsidentin der Welt, Bankdirektorin, Detektivin oder Rennfahrerin zu werden, komische Bilder, die mich selbst zum lachen bringen. Karriere heute sehe ich eher als Weg von geleisteter Arbeit, als Energie Trägerin meines Lebens, um mein Leben so zu gestalten wie es mir gefällt.

So kompromisslos spielerisch, humorvoll wie möglich, das ist eine grosse Gabe, doch auch ein grosses Privileg.

 

SWONET: Welchen Tipp kannst Du Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen geben?

Ursina Gabriela Roesch: Das ist doch sehr individuell, doch ich würde sagen, suche, suche, suche weiter, Dein Ziel ist nie erreicht, auch wenn Du glaubst jetzt am Ziel angekommen zu sein. Wenn Du keinen Spass an Deiner «Arbeit», Beschäftigung hast lass es einfach. Was Dich wirklich beschäftigt, Dich immer wieder thematisch anzieht, in unterschiedlichster Form, dort investiere Deine Energie. Manchmal ist nichts tun, besser als zu viel zu tun, nur um gegen aussen erfolgreich zu sein. Und zuallerletzt, verbünde Dich, netzwerke, suche Kooperationen mit Berufsfrauen*. Rede über Deine Arbeit, Berufswünsche, Deine Ziele und Visionen. Denk daran, das eigenständiges Handeln befriedigender ist, als nur auszuüben ohne zu hinterfragen.

 

SWONET: Wie startest Du in den Tag?

Ursina Gabriela Roesch: Mit nichts tun:-) Die Augen öffnen und mich fragen, was den heute für ein TAG ist, wo ich mich Örtlich und in meiner Wahrnehmung befinde. Ich starte mit der Befragung meiner selbst, in Gedanken, oder beim Schreiben. Ich stehe auf und schreibe ohne nachzudenken, mindestens eine A 4 Seite, manchmal vergeht eine halbe Stunde und manchmal nur 5 Minuten. Einfach so lange wie ich im Fluss bleibe, dabei schreibe ich Zusammenhangsloses, Nutzloses, Witziges, Komisches, Störendes, einfach um an die Quelle der Inspiration zu gelangen. Ich möchte mich selbst herausfordern, mit mir im Gespräch sein, auch streiten, dabei vor allem nicht meine Gedanken werten oder bewerten, sondern mit den Gedanken gehen – spielen, spielerische, wohin sie mich auch führen. Das ist tagtäglich eine spannende Entdeckungsreise, danach meditiere ich mindestens 5-30 Minuten, je nach dem weiteren Tages-Programm.

 

 

 

 

 

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