Mein erstes Unternehmen habe ich im Alter von 23 Jahren gegründet, als ich keinen passenden Job fand.
Neugier, Kreativität und Lösungsorientiertheit haben mich seither angetrieben Herausforderungen anzunehmen und mich weiterzuentwickeln.
Veränderungen sind zwar jedes Mal aufs Neue einen Effort, doch habe ich gelernt damit umzugehen.
Ich glaube an die Macht der Technologie als Hebel, um das Leben jedes Menschen auf diesem Planeten zu vereinfachen und zu erweitern. Inklusive Technologien entwickeln sich jedoch nicht zufällig. Es ist massgebend, wie wir die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen und jede andere Form von Kundenschnittstellen angehen.
Durch einen massgeschneiderten Ansatz, der die Kundenorientierung von aussen nach innen fördert, und durch die Arbeit mit einem vielfältigen Team werden erfolgreiche Unternehmen in der Lage sein, die monumentalen Herausforderungen, vor denen die Welt steht, anzugehen und schliesslich zu lösen.
Als Gründerin, Geschäftsführerin und Verwaltungsrätin kenne ich die strategische Ebene, ohne die operative zu vergessen. Ich bin eine Macherin. Als Dozentin vermittle ich künftigen digitalen Führungskräften, wie Diversity die digitale Transformation vorantreibt.
SWONET: Was fasziniert und begeistert Dich an Deiner Arbeit?
Valérie Vuillerat: Die Vielfältigkeit der Arbeit. Kein Tag gleicht dem anderen. Ich habe es mit den unterschiedlichsten, konkreten Fragestellungen zu tun, aber auch mit vielen unterschiedlichen Menschen; Mitarbeitende, Kunden, Partner, Peers.
Ganz wichtig ist mir, dass ich mit Menschen an einer Sache arbeiten kann, Lösungen entwickle und diese auch umsetze. Dabei einen Mehrwert für den Kunden generieren.
Motivierend ist für mich, dass ich mit meinem Tun eine gewisse Wirkung erzielen kann. Sei das für den Kunden, für die Vielfalt in der IT, oder als Führungsperson. Zum Beispiel, wenn ich Menschen inspirieren und sie in ihrer Weiterentwicklung unterstützen kann.
WONET: Wie hast Du den Begriff Karriere nach der Ausbildung gesehen und wie siehst Du Karriere heute?
Valérie Vuillerat: Ich hatte keinen Karriereplan im Kopf und habe nie im Leben daran gedacht, dass ich mal eine oder mehrere Firmen führen werde.
Ich fand nach meiner Ausbildung keinen für mich passenden Job. So habe ich entschieden meinen eigenen Job zu designen und habe mit 23 Jahren meine erste Firma gegründet.
Es war mir immer wichtig, eine abwechslungsreiche und kreative Arbeit zu haben, in der ich Lösungen für meine Kunden entwickeln konnte und dafür bezahlt wurde. Der Erfolg machte mich mutiger und selbstbewusster.
Heute ist das nicht anders. Ich orientiere mich bei der Arbeit nach deren Inhalt und dem Wirkungsfeld, das sich daraus ergibt. Am Ende muss es sich einfach gut anfühlen, im Sinne von ich kann etwas bewirken, ich kann lernen und ich kann mit inspirierenden Menschen zusammenarbeiten, respektvoll und authentisch. Daran orientiere ich mich und daraus ergibt sich meine Karriere.
WONET: Welchen Tipp kannst Du Berufseinsteigerinnen oder Gründerinnen geben?
Valérie Vuillerat: Alles ist möglich im Leben! Doch niemand hat gesagt, dass es einfach sein wird.
Meine 3 Tips:
*Ein vielfältiges, solides Netzwerk zu haben ist dafür essentiell. Dabei ist nicht die Grösse relevant, sondern die Qualität. Ich empfehle deshalb, Zeit dafür zu investieren. Rollenmodelle zu suchen, die inspirieren und eine Beziehung zu Ihnen aufzubauen.
*Rückschläge als Teil des Lernprozesses annehmen. Ich habe mir früher zu selten dafür Zeit genommen und habe deshalb auch einige Fehler mehrmals gemacht. Heute gehört das Reflektieren zu meinem Tagesablauf.
*Als Unternehmerin ist Beharrlichkeit wichtig. Ideen haben viele, in der Umsetzung liegt die Crux. Ausdauer und Durchhaltevermögen kann ‘frau’ trainieren. Es lohnt sich an einer Sache dran zu bleiben, auch wenn es mal nicht nach Plan läuft. Dafür steigt die Lernkurve exponentiell.
SWONET: Wie startest Du in den Tag?
Valérie Vuillerat: Ich mag Abwechslung in meinem Morgenritual, zb. laufe ich regelmässig am See entlang, meditiere oder wecke Körper und Geist mit Yoga. Danach frühstücke ich gemütlich mit meinem Sohn, bevor wir beide aus dem Haus müssen.