Automatisieren? Na klar, aber nur „human friendly“!

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Patricia Sliwinski – Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt und werden von der Geschichte mal wieder eingeholt: Nachdem zahlreiche manuelle Tätigkeiten bereits in den vergangenen Jahrzehnten automatisiert wurden, geht die Automatisierungswelle jetzt auf die Wissensarbeitenden über.

Damals wie heute wurde der technische Fortschritt gefeiert. Der Fokus lag und liegt auf der Fertigkeit der Ingenieure, Architekten oder Informatiker/innen, um Automatisierungsprojekte störungsfrei in Betrieb zu setzen und Effizienzpotenziale erfolgreich zu heben.

Doch damals wie heute wird der wichtigste Aspekt weitestgehend vernachlässigt: Der Mensch und seine persönliche Zukunft.
Mit Verlaub: Wir wollen nicht so “blöd” sein wie damals. Wir wollen nicht, dass Millionen von Menschen ihre sinn- und wohlstandstiftenden Tätigkeiten an eine Maschine verlieren, ohne persönlich eine bessere Zukunft zu erhalten.

Doch wir sehen auch, dass unser Interesse mehr braucht als diese Zeilen. Wir müssen grosse Zeichen und Symbole der Entschlossenheit setzen, um bei der KI basierten Automatisierung, die Zukunft der betroffenen Mitarbeitenden von Anfang an in das Zentrum zu rücken.

IBM geht voraus: Mit dem weltweit ersten Human Friendly Automation Day am 21. September setzen wir dieses Zeichen der Entschlossenheit:
Wir machen uns auf, um die “Bot-Ära” sozialverantwortlich und nachhaltig zu gestalten.

Premiere der Human Friendly Automation Werte-Charta

Gemeinsam mit 20 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung haben wir die Human Friendly Automation Werte-Charta geschaffen. 12 Monate lang sind Gedanken, Gespräche und intensive Diskussionen in die Entwicklung eines global gültigen Werte- und Prinzipien-Kompass für das 21. Jahrhundert geflossen. Dieser Kompass soll Organisationen eine Orientierung bieten, um Automatisierungsprojekte nachhaltig, fair und gemeinsam mit den Menschen umzusetzen.

Auf diese Weise ist die Werte-Charta das Ergebnis eines Ökosystems von Akteuren, die sagen: “Wir sehen die Risiken für betroffene Mitarbeitende. Wir kennen die Bedürfnisse. Und wir wollen jetzt Unternehmen und Organisationen weltweit die Möglichkeit geben, den Wandel durch Automatisierung sozialverantwortlich zu gestalten und das auch belegen zu können.”

Anbieter und Abnehmer von intelligenter Automatisierung werden den “Holz-Effekt“ erleben.  Denn man kann entweder “sauberes“ FSC zeritifiziertes Holz oder eben Tropenholz erwerben und nutzen (dass die Rodung des Regenwaldes zur Folge hat). Und es verhält sich mit der Automatisierung auch sehr ähnlich zum Klimaschutz: Die Folgen für betroffene Menschen sind nur lokal oder regional ein Problem, sodass viele sich noch immer denken: „Was geht mich das an?” Billiges Holz oder intelligente Prozessoptimierungen helfen kurzfristig Einsparungsziele zu erfüllen. Diese Haltung wird von Politik, Gesellschaft und Arbeitnehmervertretungen nicht mehr akzeptiert: Jede Innovation steht auf dem Prüfstand, ob und welche Folgen sie für Menschen und Gesellschaften hat.

An diesem Beispiel wird deutlich, welche Rolle Werte für die Ära der intelligenten Automatisierung spielen: Insbesondere Entscheider in Organisationen sind gefordert, umzudenken und neue Zielsysteme und Kompetenzmodelle anwenden zu können.

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