Femdat Newsletter – Oktober 2023
Träume, Visionen, Ziele und Vorsätze – was bleibt uns davon?
Es gibt Erlebnisse, die auch Tage, Wochen danach einen tiefen Eindruck hinterlassen und zum Nachdenken anregen. Bei mir war dies vor Kurzem ein Besuch in Rom mit der ganzen Familie. Im Vordergrund war die Freude, 5 Tage gemeinsam zu verbringen, geschichtliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten zu sehen und das mit Genuss und Gesprächen zu verbinden.
Natürlich waren uns der Petersdom, die Sixtinische Kapelle, das Pantheon, das Kolosseum, das Forum Romanum, die Engelsbrücke und viele weitere Sehenswürdigkeiten Begriffe, deren geschichtlichen Wert wir kannten. Doch etwas nur lesen oder es persönlich erleben, das kann nicht verglichen werden.
Was ich mitgenommen habe ist die Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Thema der heutigen Generation ist, sondern dass vor 2000 Jahren mit dem Fokus auf Haltbarkeit gebaut wurde. Dies ohne die technischen Hilfsmittel, die wir heute haben. Auch Recycling wurde umgesetzt, indem Säulen aus stillgelegten öffentlichen Bädern, für den Bau einer neuen Kirche verwendet wurde.
Ich habe mir nach dem eindrücklichen Besuch in Rom die Frage gestellt: Was wird von uns noch sichtbar sein in 1000 oder 2000 Jahren? Gebäude werden es wohl nicht sein, wir haben verlernt in dieser Qualität zu bauen. Wir leben in Epochen, die ständigen Wandel beinhalten.
Es wird sicher Museen geben, die unseren Nachkommen die technische Entwicklung zeigen – wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das erste IPhone einen ähnlichen Eindruck hinterlassen wird wie die Sehenswürdigkeiten in Rom. Was ich mir aber vorstellen kann, dass einzelne Schritte, die wir heute unternehmen, um unsere Umwelt zu schützen, geschichtlich relevant sein werden.
EU-weite Verbote von Produkten, wie neuerdings Kosmetikartikel mit Glitzer aus Mikroplastik, sind relevant für den Erhalt unserer Meere. Der Aufschrei, den dieses Verbot mit sich brachte, war unnötig, denn es gibt Glitzer ohne Mikroplastik.
Deshalb mein Apell: wenn wir es nicht mehr schaffen, eindrückliche Sehenswürdigkeiten zu erschaffen, dann sollten wir es schaffen, unsere Natur zu erhalten. Wenn der Weg dahin eines Tages dokumentiert wird, ist es sicher ebenso eindrücklich wie das, was ich in Rom erlebt habe.