Geschlechtergleichheit in Spitzenpositionen

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the BOARDROOM – Noch immer finden sich in den Chefetagen grosse Konzerne zu wenig weibliche Führungskräfte. Veraltete Denkweisen und zu greifende Vorstellungen von notwendigen Fähigkeiten verhindern einen Recruiting-Prozess , der die bestmögliche Besetzung von Spitzenpositionen ermöglicht.

Wie sich Besetzungsprozesse verändern müssen, was Frauen tun können, um sich für Führungspositionen zu positionieren und in welcher Weise ihr kürzlich veröffentlichtes Buch dabei hilfreich sein kann, erläutert Diana Markaki-Bartholdi, Autorin und Gründerin von „the Boardroom  

 

Was müsste die Chefetage der Unternehmen tun, um die festgelegte Geschlechterquote der EU bis 2026 in den Vorständen zu erreichen?

Die Chefetagen sollten eingetretene Pfade bei der Besetzung von Positionen verlassen. Sie sollten den Blick weiten – über engmaschige Netzwerke hinaus und auf Soft Skills. Das würde insgesamt eine Demokratisierung des Einstellungsverfahrens bedeuten. Talente mit Fähigkeiten findet man nämlich häufig ausserhalb der C-Suite und dem typischen CEO/CFO-Profil.

Was müssten Frauen tun, um besser in den Unternehmensgremien vertreten zu sein?

Frauen sollten mehr auf Sichtbarkeit setzen. Schneid haben, sich auch mal „nach vorne zu drängen“. Wenn es um verantwortungsvolle Positionen geht, sollten Frauen viel kontrolliert den Mut erlangen , diese zu übernehmen, sie sich zu nehmen. Trotzdem darf aber auch für den Vorstand relevante Fähigkeiten nicht fehlen. Am wichtigsten bleibt jedoch, für die eigene Sichtbarkeit zu sorgen. Deshalb sollten Frauen Ihrem Netzwerk auch mitteilen, dass sie für Vorstandsämter offen sind. Gerade wenn es um das eigene Netzwerk geht, möchte ich Frauen raten: Umgeben Sie sich mit gleichgesinnten Frauen. Suchen Sie nach Vorbildern.

Gibt es spezielle deutsche Herausforderungen?

Ich würde mich eher auf die Chance konzentrieren, nämlich auf den grossen Pool an starken, erfolgreichen Frauen in Deutschland , die sich für den Aufsichtsratsposten qualifizieren würden. Suchen wir Lösungen, keine Probleme!

Wie könnte das produktive Potenzial in einem Unternehmen gesteigert werden, wenn eine Geschlechtergleichheit erreicht wird?

Diverse Teams treffen in der Regel bessere Entscheidungen, da sie Probleme aus verschiedenen Perspektiven angehen. Geschlechter ermöglicht Vielfalt es den Unternehmen auch, auf einen grösseren Talentpool mit unterschiedlichen Fähigkeiten zurückzugreifen. Sie steigern auch die Produktivität und Innovation, da Menschen, die in einem offenen, vielfältigen und integrativen Umfeld arbeiten, in der Regel bessere Leistungen erbringen. In einer solchen Atmosphäre und Unternehmenskultur können alle, und vor allem Frauen, am Arbeitsplatz authentisch und kreativ sein und innovative Ideen für ihr respektives Unternehmen entwickeln.

Was können Frauen durch Ihren erfolgreichen Werdegang verändern?

Vorbilder sein. Für jüngere Frauen, die vielleicht Karriere machen wollen, aber nicht wissen, ob dies möglich ist. Frauen fördern, Netzwerke bilden und selbst eine Kultur schaffen, in der Diversität gefördert WIRD.

Welche Inspiration vermittelt Ihr kürzlich erschienenes Buch?

Ich glaube fest an ein Vorbild. In dem Sinne, dass «man nicht sein kann, was man nicht sieht». Das war die Idee hinter diesem Buch. Ich möchte das Gesicht der Führung verändern, indem ich erfolgreiche weibliche Führungskräfte aus verschiedenen Branchen und Funktionen (CEO, CFOs, CTOs, Vorstandsmitglieder) vorstelle.

Was würden Sie besonders jungen Frauen mit auf den Weg geben?

Umgebe dich mit Menschen, die an dich glauben und dich unterstützen. Gehe, wenn du nicht respektiert wirst. Glaube an dich selbst. Gib niemals auf.

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