«Starke Frauen: Frauen und Macht» – eine dreiteiligen Reihe von Rosanna Grüter

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Heute leben wir in einer gleichberechtigten Welt. Macht, Medien und Sexbusiness sind keine reinen Männerdomänen mehr. Dennoch begegnen Frauen dort immer noch tagtäglich Widerständen.

Der Dreiteiler «Starke Frauen» von Rosanna Grüter am Mittwoch, 2. Juni, ab 20.15 Uhr, stellt Frauen an der Macht, in den Medien und im Sexbusiness vor und zeigt, welche Kämpfe sie ausfechten.

Starke Frauen (1/3)

20.15 Uhr Frauen und Macht

Moderation: Patrizia Laeri

Wir leben heute in einer angeblich gleichberechtigten Welt. Macht, Medien und Sexbusiness sind keine reinen Männerdomänen mehr. Dennoch begegnen Frauen dort noch immer Widerständen.Der Dreiteiler stellt «Starke Frauen» in diesen Bereichen unserer Gesellschaft vor und zeigt, welche Kämpfe sie ausfechten. Teil eins fragt: Wie funktioniert weibliche Macht, und welche Massnahmen sind nötig, um mehr Frauen an die Macht zu bringen?Hochrangige Politikerinnen und Wirtschaftsfrauen stellen sich die Frage, wie weibliche Macht aussieht und wie stark man als Frau sein muss.

Das Verhältnis von Frauen und Macht war schon immer schwierig. Die späte Einführung des Frauenstimmrechts 1971 in der Schweiz ist nur ein Beispiel dafür, wie Frauen dort aus der Politik und von Machtpositionen ferngehalten wurden.

Aber: Die Welt verändert sich. Seit Jahrzehnten kämpft die Frauenbewegung international für die Gleichstellung und Anerkennung von Frauen. Doch manche Errungenschaft entpuppt sich nur als Ausnahme. Wie kann es beispielsweise sein, dass ungleiche Arbeitsmarktchancen von Frauen und Männern weiter fortbestehen? Und wieso sind nur knapp sechs Prozent aller Staatsoberhäupter weiblich?

Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die Schweizer Bundesrätin Simonetta Sommaruga und die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, Martha Schultz, sprechen darüber, wie sich das Verhältnis von Frauen und Macht in den letzten Jahren verändert hat, welche Muster unverändert geblieben sind und inwiefern unsere Gesellschaft von mehr Frauen in Machtpositionen profitieren würde.


Starke Frauen (2/3)

21.00 Uhr Frauen und Medien

Moderation: Patrizia Laeri

Wie sexistisch gehen Medien mit Frauen um, und was passiert, wenn frau die Öffentlichkeit als Gegner hat? Und wenn sie sich gar gegen Ungerechtigkeit wehrt: Ist sie dann eine Täterin?Die Geschichten dreier Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen, wie ungerecht und teils sexistisch Medien, das Justizsystem sowie die Nutzer*innen Sozialer Netzwerke mit Frauen umgehen. Und was geschieht, wenn sie sich der Opferrolle verweigern.Der Fall der ehemaligen Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin zeigt eine dunkle Seite des Schweizer Journalismus: 2014 wurde Spiess-Hegglin mutmasslich auf einem Polit-Event unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht. Der Verdacht fiel auf einen Politikerkollegen. Beide wurden infolgedessen zum Opfer einer medialen Schlammschlacht, insbesondere Jolanda Spiess-Hegglin.Bis heute erschienen rund 3000 Artikel über sie, welche teils grob gegen journalistische Leitlinien verstiessen, verleumderisch und persönlichkeitsverletzend waren.

Jolanda Spiess-Hegglin sagt, dass ihr während dieser Zeit von verschiedenen Seiten geraten wurde, sich nicht mehr weiter zu äussern, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und «Gras darüber wachsen zu lassen», um sich und ihre Familie vor der grossen medialen Aufmerksamkeit und weiteren Reputationsschäden zu schützen. Doch sie wählte einen anderen Weg und begann sich zu wehren. Bis heute prozessiert sie gegen verschiedene Schweizer Journalisten und Journalistinnen und Medienhäuser.

Woher hatte sie diese Stärke und diese Willenskraft? Was hat sie motiviert, den juristischen Kampf gegen Medienhäuser und Einzelpersonen aufzunehmen und aus ihrer persönlichen Geschichte das Beste zu machen? Jolanda Spiess-Hegglin erzählt von ihrem bitteren Kampf, den sie in den vergangen Jahren geführt hat. Wegbegleiter*innen schärfen das Bild einer beeindruckend starken Frau und Experten und Expertinnen helfen dabei, die Geschehnisse aus einer erweiterten Perspektive einzuordnen. Mittlerweile hat sich Jolanda Spiess-Hegglin komplett aus der Politik zurückgezogen und den Verein Netzcourage gegründet, der sich gegen Hass im Internet einsetzt.

Parallel zu Spiess-Hegglins Geschichte wird diejenige der Österreichischen Politikerin Sigrid Maurer und der Deutschen Aktivistin Anne Wizorek erzählt. Sigi Maurer veröffentlichte Namen und Adresse eines Mannes in den Sozialen Medien, der sie online sexuell belästigte, und wurde dafür wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts und Kreditschädigung verurteilt. Erst vor Kurzem wurde sie in zweiter Instanz freigesprochen.

Anne Wizorek lancierte 2013 den Hashtag #Aufschrei – ein Vorläufer von #MeToo – und hatte deswegen mit öffentlichen Anfeindungen zu kämpfen.

Wir leben heute in einer angeblich gleichberechtigten Welt. Macht, Medien und Sexbusiness sind keine reinen Männerdomänen mehr. Dennoch begegnen Frauen dort noch immer Widerständen. Der Dreiteiler stellt «Starke Frauen» in diesen Bereichen unserer Gesellschaft vor und zeigt, welche Kämpfe sie ausfechten


Starke Frauen (3/3)

21.45 Uhr Frauen und Pornografie

Moderation: Patrizia Laeri

Das Geschäft mit Sex war lange den Männern vorbehalten, Frauen spielten buchstäblich eine untergeordnete Rolle. Hat die Enttabuisierung der weiblichen Sexualität daran etwas geändert? Haben Frauen damit beispielsweise auch in die Pornoproduktion Einzug gehalten? Und wenn ja: Gibt es den feministischen Porno? Und was kennzeichnet feministische Pornografie überhaupt?

Erika Lust ist eine der wenigen weiblichen Pornoregisseurinnen. Schon als junge Frau störte sich die Schwedin, die seit über 20 Jahren in Barcelona lebt, an der stereotypen Darstellung von Frauen und Männern in Pornofilmen. Dem wollte sie entgegenwirken und drehte bereits als Studentin ihren ersten feministischen Porno «The Good Girl». Mit so viel Erfolg, dass die Unternehmerin heute mit «Lust Productions» rund 40 Mitarbeiter*innen beschäftigt und regelmässig für ihr Schaffen ausgezeichnet wird.

Schnell wird klar: Erika Lust, die sich selbst als «Indie Adult Film Maker» bezeichnet, macht einiges anders als die Mainstream-Pornografie. Sie arbeitet beinahe ausschliesslich mit Frauen und fördert mit diversen Projekten die Teilnahme von Frauen am Dialog über Sexualität und Pornografie, zum Beispiel, indem sie Fantasien ihres Publikums verfilmt. Ihre Darsteller*innen behandelt und bezahlt sie fair und schafft ein Arbeitsklima, in dem niemand über seine Grenzen hinaus zu etwas gezwungen wird. Sie dreht Pornos mit einer grossen Vielfalt von Menschen, von Protagonist*innen der LGBTQ-Szene bis hin zu Erotikfilmen für Senior*innen. Und: Sie versucht eine selbstbestimmte Form weiblicher Sexualität zu zeigen.Wird diese Art der Sexualität und Pornografie den Anliegen des Feminismus also gerecht? Innerhalb der feministischen Bewegung bleibt dieses Thema umstritten.

Die Autorin und PorNo-Aktivistin Gail Dines ist überzeugt, dass Pornografie per se nicht feministisch sein kann und dass Erika Lusts Filme automatisch frauenfeindlich sind.

Weitere Einblicke in die Welt der weiblichen Lust ermöglicht Laura Méritt. Sie ist Gründerin des ersten deutschen Sexshops für Frauen und Veranstalterin des ersten feministischen Porno-Awards «PorYes». Zu Besuch in ihrer Wohnung über den Dächern Berlins erklärt sie, woran man gute feministische Pornos erkennt und welche Visionen sie als Unternehmerin im Sex-Geschäft verfolgt.

Wir leben heute in einer angeblich gleichberechtigten Welt. Macht, Medien und Sexbusiness sind keine reinen Männerdomänen mehr. Dennoch begegnen Frauen dort noch immer Widerständen. Der Dreiteiler stellt «Starke Frauen» in diesen Bereichen unserer Gesellschaft vor und zeigt, welche Kämpfe sie ausfechten.

PRESSETREFF – 3sat – 02.06.2021 ab 20.15Uhr 

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