Von Pussy Riot bis Picknicks: Das passiert am diesjährigen Frauenstreik

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Aargauer Zeitung – Gina Bachmann

In 31 Städten der Schweiz sind Aktionen geplant für den diesjährigen feministischen Streiktag. Im Zentrum der Forderungen stehen die AHV-Reform und die Revision des Sexualstrafrechts.

«Immer noch hässig»: Mit diesem Slogan wollen feministische Kollektive dieses Jahr wieder Tausende für einen landesweiten Streik auf die Strassen bringen.

2019 hatten sich circa eine halbe Million Menschen beteiligt – es war eine der grössten politischen Aktionen der Schweizer Geschichte.

In Bern ruft die Unia zur Demonstration gegen die AHV-Reform und auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund schreibt auf Anfrage von CH Media: «Die gewerkschaftliche Mobilisierung fokussiert dieses Jahr klar auf die Rentenfrage.» Die AHV-Reform würde «einseitig von den Frauen bezahlt» und dies obwohl die Frauen im Schnitt einen Drittel weniger Rente erhielten.

Konzert von Pussy Riots ausverkauft

Schweizweit sind die Aktionen aber sehr breit aufgestellt. In Zürich gibt es bereits seit dem 10. Juni verschiedenste Anlässe, darunter Spray-, und Siebdruck-Workshops sowie ein «Beschwerdetelefon» in Zusammenarbeit mit dem lokalen Radio Lora. Am Nachmittag vom 14. Juni gibt es unter anderem ein «Internationales Picknick».

Auch in kleineren Orten ist der Frauenstreik dieses Jahr aktiv. Zum Beispiel wird auch in Baden und Glarus gemeinsam gepicknickt. In Schaffhausen findet eine öffentliche Strickaktion statt, in Altdorf ein Sitzstreik und in Lugano ein Flashmob.

Die grösseren Versammlungen sind überall erst gegen Abend geplant. In Zürich, Basel, Luzern und Genf beginnen die Demonstrationen um 18.00 Uhr, in Lausanne um 18.30 Uhr und in Bern um 19.00 Uhr.

Seither erschwerte die Pandemie die Mobilisierung. Doch die Bewegung wusste auch kreativ damit umzugehen, etwa mit Forderungen zur Pflege- und Betreuungsarbeit sowie Aktionen wie der «feministischen Schluckimpfung» von 2021 in Aarau.

Ein Blick auf das Programm der regional organisierten Kollektive zeigt: Dieses Jahr sind die dominierenden Themen die Erhöhung des Frauenrentenalters und die Revision des Sexualstrafrechts.

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