Agenturleiterinnen sind in der Versicherungsbranche nach wie vor selten anzutreffen. Wenn es dann – wie in der CSS Generalagentur Zürich Nord, Ost & Schaffhausen – gleich deren drei sind, ist dies aussergewöhnlich. Ein Gespräch mit Enola Beverly Stöckle, Laura Vogler und Aline Huber über Führung, Mindset und den Weg an die Spitze.
Freude an der Arbeit ist ein wichtiger Faktor im Arbeitsleben. Was macht es so toll, eine Krankenversicherungsagentur zu leiten?
Laura: Auch wenn der Job nicht immer einfach ist, macht er schlicht Spass. Da hilft sicher das Wissen darum, dass wir im Krankenversicherungsbereich einen wertvollen und sinnvollen Auftrag haben: unsere Kundinnen und Kunden zu einem wichtigen Thema beraten zu dürfen – ihrer Gesundheit.
Enola: Kommt hinzu, dass die Zusammenarbeit mit Menschen etwas Erfüllendes ist, seien das Kundinnen und Kunden, seien es die Mitarbeitenden meiner Agentur oder auch das Führungsteam, das hier am Tisch sitzt. Auf jeden Fall vergeht selten ein Tag, an dem wir nicht gemeinsam was zu lachen haben. Das ist für mich ein gutes Zeichen.
Aline: Ich kann mich meinen Kolleginnen vorbehaltlos anschliessen. Denn letztlich sollte jede Arbeit nicht nur sinnstiftend sein, sondern auch noch Spass machen. Und das will man dann auch weitervermitteln. Mein täglicher Ansporn ist es, meine Leute im Team zu befähigen, sich selber weiterzuentwickeln.
Die Anforderungen aber sind enorm: Die Kundschaft hat laufend höhere Bedürfnisse, der Markt ist extrem schnelllebig, die Rahmenbedingungen immer härter. Das tönt nach einem Knochenjob.
Enola: Knochenjob ist ein zu negativer Begriff. Klar arbeiten wir in einem bewegten Umfeld, um das mal so zu sagen. Aber es sind genau die erwähnten Herausforderungen, die den Job als Agenturleiterin spannend machen. Letztlich ist es auch eine Einstellungssache, wie man seine Arbeit anpackt. Die Schnelllebigkeit und der Umstand, sich ständig auf neue Situationen einzustellen fordern mich heraus. Ich bin eine Person, die eine gewisses Tempo im Arbeitsleben braucht. Ich geniesse das – alles andere wäre für mich langweilig.
Als Leiterin einer Agentur will man Erfolge vorweisen können, man will an die Spitze kommen. Was sind dafür die wichtigsten Voraussetzungen?
Aline: Das positive Denken ist sicher eine wichtige Grundvoraussetzung. Gerade bei einer Krankenversicherung ist das ein wichtiger Aspekt, sehen wir uns doch mit diversen Rahmenbedingungen konfrontiert, die wir nicht ändern können, zum Beispiel die Prämien, die jedes Jahr steigen. Nur mit einem positiven Mindset bist du angesichts solcher Tatsachen auch fähig und willens, für den Kunden oder die Kundin eine Extrameile zu gehen. Wichtig ist auch ein Team, das gut harmoniert und in dem die Leute nicht als Einzelkämpferinnen und -kämpfer unterwegs sind.
Laura: Wir bewegen uns mit unserem Geschäft nicht auf der grünen Wiese, wo wir uns nach Lust und Laune austoben dürfen, sondern sind wie erwähnt stark reguliert. Nur wenn man sich dessen bewusst ist, kann man die dafür notwendige Motivation aufbauen und sich diese auch erhalten.
Und woraus schöpft ihr eure Motivation?
Enola: Klar gibt es ausserberufliche Faktoren, wo man sich Motivation holen kann – sei dies bei einem Hobby oder im persönlichen Umfeld. Aber ich lege Wert darauf, meine Motivation direkt in meiner Arbeit zu finden. Oft sind es die kleinen Dinge, die am meisten motivieren. Das kann ein schönes Erlebnis mit einer Kundin sein oder auch der positive Austausch im Team. Zudem befruchtet sich Motivation immer gegenseitig: Wenn ich sehe, dass mein Team motiviert ist, motiviert das wiederum mich selbst – und umgekehrt.
Aline: Auch für mich ist das Team der grösste Antrieb. Wenn ich sehe, wie meine Leute etwas bewegen, gute Resultate erzielen wollen – dann ist das einfach nur schön. Wenn man etwas gemeinsam erreicht hat, weiss ich: Ich habe die Puzzleteile richtig zusammengesetzt.
Laura: Wie bereits erwähnt, sind es oft Kleinigkeiten, die massgebend sein können. Ein positives Mitarbeitergespräch oder eine coole Beratung, die ein gutes Feedback nach sich zieht. Klar hat man dann und wann Kundinnen und Kunden, die kein gutes Haar an der CSS lassen. Aber mehrheitlich sind die Rückmeldungen positiv. Es erfüllt einen schlicht mit Genugtuung, wenn man spürt, dass man gute Arbeit geleistet hat und dies honoriert wird. Und wenn es dann doch mal rumpelt, so können wir dies einordnen – wir sind schon zu lange in der Branche tätig, als dass uns das noch aus der Spur bringen zu lassen.
Ihr seid drei Agenturleiterinnen innerhalb einer Generalagentur. Was verbindet euch in eurer täglichen Arbeit?
Enola: Ein verbindendes Element ist sicher unser Vorgesetzter, Generalagent Kewin Asal. An unseren gemeinsamen Meetings können wir uns austauschen und gegenseitig motivieren. Die eigenen Probleme und Herausforderungen von den andern spiegeln zu lassen ist ein äusserst wichtiger Prozess, der neue Perspektiven eröffnen kann. Gerade bei Dingen, die nicht so gut abgelaufen sind, ist es wertvoll, sich mit jemanden unterhalten zu können. Wir tauschen uns aber auch über unsere Erfolge aus, was wiederum motivierend für die Gegenseite ist.
Aline: Ich bin erst seit kurzem bei der CSS und konnte viele Erfahrungen einbringen, die ich bei meinen früheren Arbeitgebern – allesamt Krankenversicherungen – gemacht habe. Das ist sicher inspirierend gewesen für die Entwicklung des ganzen Führungsteams. So gesehen ergänzen wir uns optimal in unserem Dreierteam – Enola, die bereits einige Jahre dabei ist und die CSS im Schlaf kenn, Laura, die ebenfalls schon länger an Bord ist und ich als CSS-Frischling mit Führungserfahrung sozusagen. Ich muss aber auch erwähnen, dass es Kewin Asal geschafft hat, Frauen als Agenturleiterinnen zu rekrutieren, die sich zwischenmenschlich sehr gut verstehen. Das ist überaus wertvoll für die Zusammenarbeit.
Ihr seid aber kein charakterliches Einheitsgefüge.
Laura: Genau – jede von uns bringt ihre eigene Note, ihre eigenen Vorstellungen mit. Und das ergänzt sich in jeder Beziehung optimal.
Ein perfektes Team also?
Enola: Das kann man so sagen. Oft braucht es eine einzige Person in einem Gefüge, die alles kaputtmachen kann. Bei uns aber stimmt’s einfach in allen Belangen. Besser könnte es nicht sein.
Wie gelingt es euch, eure Mitarbeitenden auf der Agentur mitzureissen?
Laura: Es braucht eine gute Balance zwischen Individualität und Teamgeist. Hier sind wir gefordert, indem wir die Leute spüren lassen, dass jeder und jede sich selbst sein darf – wir aber gleichzeitig als Team gut funktionieren müssen. Wenn wir diesen Spagat schaffen, ist das für die Leute extrem motivierend.
Aline: Klare Ziele und Visionen, verbunden mit einer ebenso klaren Kommunikation sind weitere wichtige Faktoren, damit alle am selbe Strang ziehen. Orientierungspunkte setzen eben.
Enola: Zentral ist es auch, Haltung vorzuleben. Ich kann nicht von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter verlangen, etwas zu tun, das ich selber nie machen würde. Ich muss also als Führungsperson ehrlich und authentisch sein.
Was machen Frauen anders als Männer?
Alles! (kommt es lachend von allen Dreien gleichzeitig.)
Enola: Ich möchte vorausschicken, dass wir als Agenturleiterinnen nach wie vor die Ausnahme – aber immerhin keine Exotinnen mehr – in einer sonst eher männerdominierten Welt sind. Aber letztlich ist es nicht das Geschlecht, sondern unsere Qualifikation, die uns dafür befähigt. Was die Unterschiede anbelangt – bin ich überzeugt, dass wir auf viele Dinge in unserem Arbeitsumfeld einen anderen Blickwinkel haben und anders kommunizieren. Wir Frauen sind sicher – ohne verallgemeinern zu wollen – feinfühliger und können anders auf Menschen zugehen.
Laura: Durch unsere empathische Art können wir sicher auch unangenehme Dinge besser ansprechen. Diese Haltung schlägt sich auch im Führungsstil nieder. Wir Frauen lassen eher auch andere Meinungen einfliessen und beharren nicht einfach auf unseren Positionen – was bei Männern vielleicht nicht unbedingt der Fall wäre. Das ergibt unter dem Strich eine ganz andere Teamdynamik.
«Mission impossible» – gibt es das für euch?
Alle der Unisono: Nein! Vielmehr lautet unser Grundsatz: Mission always possible!
Die Generalagentur
Die Generalagentur Zürich Nord, Ost & Schaffhausen der CSS – geleitet von Generalagent Kewin-J. Asal -, hat ihren Hauptstandort in Uster und ist zuständig für grosse Teile des Kantons Zürich sowie für den Kanton Schaffhausen. Zur Generalagentur gehören die Agenturen Kloten im Circle am Flughafen (Leiterin Laura Vogler), Uster (Enola Beverly Stöckle), Wetzikon und Meilen (Aline Huber) sowie Winterthur und Schaffhausen (Meriton Demiri). Insgesamt arbeiten 43 Personen an diesen Standorten und verfolgen das Ziel, die Organisation in allen Belangen an die Spitze zu führen.