Warum braucht es eine Frauensession, Frau Bertschy?

NEWS

Aargauer Zeitung – Doris Kleck

Freitag und Samstag gehört das Bundeshaus den Frauen. 246 Teilnehmerinnen machen Politik.

Kathrin Bertschy ist Co-Präsidentin der Frauenorganisation Alliance f und der Kopf hinter der Frauensession 2021.

Sie erklärt, weshalb das keine linke Plauschveranstaltung ist. Und präsentiert eine neue Idee für die Altersvorsorge.

Frau Bertschy, Sie haben einst gesagt, im Parlament werde mehr über den Wolf geredet als über Frauen, die von ihren Partnern getötet werden. Würden Sie diese Aussage immer noch so machen?

Kathrin Bertschy: Nein, das Gesicht des Nationalrates hat sich mit den Wahlen 2019 stark verändert und damit auch die Themen, über die geredet wird. Frauen werden nicht mehr belächelt, sondern mit Respekt behandelt.

Braucht es also wirklich noch eine Frauensession? Seit den Wahlen liegt der Frauenanteil im Nationalrat bei 42 Prozent. 1991, als die erste Frauensession stattfand, waren es 17,5 Prozent.

Kathrin Bertschy: Klar! Wir feiern 50 Jahre Frauenstimmrecht. Es ist wichtig, die Pionierinnen zu würdigen. Doch wir wollen auch vorwärtsblicken. Der Handlungsbedarf bei der Gleichstellung ist immer noch gross. Mit Ausnahme der Stadt Bern und des Kantons Neuenburg werden sämtliche Parlamente seit jeher von Männern dominiert. Die Perspektive der Frauen ist politisch immer noch eine Perspektive der Minderheit. Wir drehen jetzt für einmal den Spiegel um und schauen, was herauskommt, wenn nur Frauen politisieren und Forderungen stellen. Zudem schafft das Identifikation. Dank der Frauensession werden Frauen motiviert, in politischen Gremien mitzuentscheiden. Das bedingt aber, dass sich Frauen mit der Politik überhaupt identifizieren.

Das ganze Interview auf AZ

Bild: Peter Klaunzer / KEYSTONE

 

Sponsoring