Niki de Saint-Phalles «Nana» hat in der Halle des Hauptbahnhofs Zürich Gesellschaft bekommen: 30 Künstler=innen aus der ganzen Schweiz haben eine «Advancine» gestaltet und das Thema Gleichstellung auf sehr persönliche Weise aufgegriffen.
So trägt Karin Hofers Figur ein Kleid aus Holzschindeln – eine Verbindung zu Traditionen, aber auch eine Bürde, die sie beim Vorwärtskommen behindert. Isabelle Friedmann hat ihre «Advancine» als Superheldin des Alltags gestaltet – diese verweist auf die tragende Rolle von Frauen und Müttern und die Abermillionen unbezahlter Arbeitsstunden, die sie tagein, tagaus in der Care- und Familienarbeit leisten. Marco Michels Werk besteht gar aus drei Skulpturen und trägt den Titel «Der neue Schwur der Eidgenoss*innen»: auf geniale Weise präsentiert er damit Schillers Geschichte zeitgemäss interpretiert.
Die Ausstellung ist mit grossen Info-Tafeln mit Zahlen und Fakten zum Thema ergänzt: «Wir wollen mit dieser Ausstellung die Menschen in der Schweiz aufrütteln, sie inspirieren und eine Diskussion rund um die vielen Aspekte der Gleichstellung anregen», erklärt Alkistis Petropaki, Geschäftsführerin von Advance, der Wirtschaftsverband für Gleichstellung in der Schweiz. «Gleich viel Finanzkraft, gleich viele Karrierechancen, gleich viel Familienarbeit ergeben gleich viele Vorteile für alle!» Tatsächlich hat Gleichstellung nicht nur in gesellschaftlicher Hinsicht, sondern auch in wirtschaftlicher eine hohe Relevanz, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
Provokative Fragen und Live-Surveys rund um diese Aspekte sind ein weiterer Blickfang der Ausstellung, welche die täglich rund 450‘000 Pendler=innen und Passant=innen am HB Zürich innehalten lassen.
Die Kuratorin der Ausstellung, Daniela Hediger, und die Kunsthistorikerin Petra Winiger führen ausserdem fast täglich Interessierte durch die Bahnhofshalle und erzählen Wissenswertes rund um die einzelnen «Advancines». Die Führungen sind kostenlos und können über Eventbrite gebucht werden – auf Deutsch oder Englisch.
Bis zum 22. März im HB – Ein Bahnhof ist kein Ort zum ewig Verweilen – so ziehen auch die «Advancines» nach dem 22. März weiter. Die Sponsoren der Ausstellung, die je ein Kunstwerk «adoptiert» haben, nehmen es danach zu sich in die Firma – als Symbol für ihr Engagement für eine bessere Durchmischung, Gleichstellung und Inklusion in ihrem Unternehmen.
Also, bis gleich?! am Hauptbahnhof Zürich!