Schweiz leitet Netzwerk zur Stärkung der Rolle von Frauen in der Friedensförderung

ORG

Die Schweiz setzt sich dafür ein, dass Frauen bei der Konfliktprävention und in Friedensprozessen eine aktive Rolle spielen und ihre Rechte geschützt werden. Ein Instrument dafür ist das Women Peace and Security Focal Points Network, dem die Schweiz mit 90 Ländern und Organisationen angehört. 2022 leitet die Schweiz das Netzwerk gemeinsam mit Südafrika.

Welche Ziele verfolgt sie bei der Co-Leitung?

Zum Thema berichtet Talia Wohl, Vertreterin unseres Landes in diesem Netzwerk.

Zum Video

Schauen wir auf die Arbeit des Netzwerks und beginnen mit dem Logo, das für die Präsidentschaft mit Südafrika entworfen wurde. Was stellt es dar?

Das Logo vereint die nationalen Blumen Südafrikas und der Schweiz. Die südafrikanische Protea und das Schweizer Edelweiss symbolisieren Stärke und Vielfalt – Werte, die den Ko-Vorsitz inspirieren. Der orangefarbene Kreis in ihrer Mitte erinnert an das Logo des WPS Focal Point Network und gibt die Kontinuität und Einheit im Ziel wider. Die Farbkombination ist zudem von den Flaggen Südafrikas und der Schweiz inspiriert.

 

«Die Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit in die Tat umsetzen». Ein anspruchsvolles Ziel für diese Präsidentschaft. Wie wollen Sie vorgehen?

Wir haben zwei Prioritäten definiert: Partizipation und Schutz. Konkret möchten wir gemeinsam mit den Netzwerk-Mitgliedern Massnahmen identifizieren, um beide Säulen zu stärken.

Dabei geht es um die gleichberechtigte und wirkungsvolle Partizipation von Frauen in der Prävention von Konflikten und in Friedensprozessen. Zugleich müssen die Rechte der Frauen gestärkt und geschützt werden. Dies umfasst zum Beispiel den Schutz vor sexueller- und genderbasierter Gewalt wie auch Massnahmen gegen die Weiterverbreitung von Kleinwaffen.

Auch das Thema des Einbezugs der Zivilgesellschaft, sei es als Partnerin bei der Umsetzung der WPS Agenda oder in der Konfliktprävention und in Friedensprozessen, wird während des Ko-Vorsitzes aufgenommen.

 

2007 verabschiedete die Schweiz einen nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UNO-Resolution 1325 über Frauen, Frieden und Sicherheit. Wie kann das Netzwerk weiter zu diesen Zielen beitragen?

Der Schweizer Nationale Aktionsplan 1325 (NAP 1325) wurde bereits dreimal und in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Zivilgesellschaft aktualisiert. Im NAP 1325 haben wir uns z.B. Ziele und konkrete Massnahmen gesetzt, um die effektive Teilhabe von Frauen an Friedensprozessen zu fördern. Es ist immer noch so, dass in offiziellen Verhandlungen die Verhandlungsdelegationen oft von Männern geführt werden.

Zwischen 2015 und 2019 stellten Frauen im Durchschnitt 14% der Verhandlerinnen, 7% der Unterzeichnenden und 11% der Mediatorinnen bei den grossen, offiziellen Friedensprozessen. Darunter befinden sich auch Schweizer Frauen, die in Führungspositionen einen wesentlichen Beitrag zu internationalen Friedens- und Sicherheitsbemühungen leisten konnten: die Staatssekretärin für Migration Christine Schraner Burgener war von 2018 bis 2021 die UNO-Sondergesandte für Myanmar. Botschafterin Heidi Grau war von 2019 bis 2021 als Sondergesandte der OSZE Präsidentschaft für die Ukraine und Vorsitzende der trilateralen Kontaktgruppe in Minsk im Einsatz.

Nationale Aktionspläne zur Umsetzung der UNO-Resolution 1325 sind ein Instrument der UNO-Mitgliedsstaaten, um die gesamte Frauen, Frieden und Sicherheit Agenda zu fördern. Das Netzwerk bietet den teilnehmenden Staaten und regionalen Organisationen die Möglichkeit, von der Fülle an Erfahrungen zu lernen, diesen beizutragen und in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft die Agenda zu stärken.

Sponsoring